13.12.2016 – 18.12.2016 von Ngoc Hoi zum Bolaven Plateau

Ein sehr entspannter Grenzübertritt von Vietnam nach Laos und etlichen Höhenmeter bis zu einer Kaffeeplantage auf dem Bolaven Plateau.

13.12.2016 Ngoc Hoi – Attapeu

131 km / 2340 hm

Bei Sonnenaufgang geht unser Wecker und wir starten. Nach einem Bugette mit Gemüse und Ei im „Strassencafe“ fahren wir gestärkt zur 20 km entfernten Grenze CK BO Y. Am Grenzübergang angekommen geht alles ziemlich schnell und einfach. Die vietnamesischen Grenzbeamten prüfen nur kurz unseren Ausweis und das Visum und schon haben wir den Ausreisestempel im Pass und können direkt weiter fahren. Nach ungefähr einem Kilometer durchs Niemandsland erreichen wir die laotische Grenzstation. Dort beantragen wir unser Visum für Laos. Wir füllen ein paar Zettel aus, bezahlen 35 Dollar pro Visum und geben 1 Passfoto dazu, fertig. Alles in allem hat der Grenzübertritt vielleicht 45 Minuten gedauert und war total entspannt. Die Grenze liegt hoch auf einem Bergrücken und wir können über die Wolken auf ein riesiges Waldgebiet blicken. Diese Region ist ein Naturschutzgebiet und es gibt noch richtigen Urwald mit riesigen Bäumen, Farnen und jeder Menge anderer Pflanzen. Einsam schlängelt sich die Passstrasse über viele Höhenmeter immer rauf und runter bis nach Attapeu, unserem Zielort. Den Regen in Vietnam haben wir hinter uns gelassen und ab sofort herrscht tropisches Klima bei 30 Grad, was die Fahrt ganz schön anstrengend macht. Allerdings macht der Ausblick und die grandiose Natur die Anstrengung schnell wieder wett.

 

14.12.2016 Attapeu

Nach den gestrigen Höhenmetern brauchen wir heute eine Pause. Die Provinz Attapeu liegt am Fluss Xe Kong mit ungefähr 200.000 Einwohnern, von denen ein drittel der Bevölkerung abgeschieden in den Bergen oder am Ufer des Flusses leben. Wir besuchen den in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erbauten Tempel Wat Luang Muang Mai und schlendern über den Wochenmarkt. Bislang ist die Region kaum touristisch erschlossen, obgleich sie mit ihren Wasserläufen, Bergen und dichten Wäldern einen wundervollen und wilden Charakter aufweist. Ein Grund dafür sind die Nachwirkungen des Indochina-Kriegs. Die Provinz gilt als eine der weltweit mit am meisten durch Minen und Bomben verseuchten Gebiete. Immer noch liegen viele Blindgänger in den unberührten Regionen dieser Provinz.

15.12.2016 Attapeu – Sekong

79 km / 309 hm

Wir schlängeln uns heute immer zwischen den Bergen und dem Fluss Xe Kong entlang. Es ist ganz schön anstrengend bei ungefähr 30 Grad immer wieder leichte Steigungen zu nehmen. Nach etwa 55 km kommt rechts ein Abzweig zum 2 km entfernten Wasserfall Tad Hua Khon. Wir biegen ab und machen eine Pause. Auch einige Kinder der Nachbarschaft haben uns entdeckt und folgen uns zum Wasserfall. Hier ist es total entspannend und unter den Schatten der Bäume angenehm kühl. Wir bleiben eine ganze weile und irgendwann raffen wir uns dann doch noch auf, um die letzten 20 km nach Sekong zu radeln.

16.12.2016 Sekong – Tad Lo

75 km / 773 hm

Die ersten 45 km bis Thateng geht es heute nur bergauf. Wir erreichen das Bolaven Plateau und haben einen gigantischen Blick über diese Hochebene. Kurz vor Thateng kaufen wir uns zur Erfrischung bei einem Obststand an der Strasse eine Wassermelone und verspeisen diese an Ort und Stelle. Die fünf Kinder der Familie sind sofort da und schauen uns ganz gespannt zu. Trauen sich aber doch nicht ganz ran. Am höchsten Punkt in Thateng ziehen wir unsere Jacken über und haben eine schöne Abfahrt bis Tad Lo. Dort bleiben wir erst einmal.

17.12.2016 Tad Lo

Wir erkunden ein wenig die Gegend. Es gibt einige schöne Wasserfälle und unsere Räder benötigen auch unbedingt mal wieder etwas Aufmerksamkeit. Die Fahrradketten gehören gesäubert, geölt und bei Steffis Hinterrad schleift die Bremse. Da der Mantel durch das Schleifen bereits merklich in Mitleidenschaft gezogen wurde, tauschen wir diesen auch gleich noch durch einen neuen Mantel, den wir bereits in Sekong besorgt haben. So vergeht der Tag wie im Flug und da wir morgen weiter wollen, gehen wir auch bald in unsere Hütte und schlafen.

18.12.2016 Tad Lo – Kaffeeplantage

29 km /378 hm

Heute geht es Richtung Pakse im Mekong Delta. Schon beim Frühstücken sehen wir zwei weitere Pärchen, die mit den Rädern an unserer Unterkunft vorbei fahren. Es ist das erste mal seit langem, dass wir wieder anderen Radlern auf unserer Tour begegnen. Aber hier in Laos ist gerade Trockenzeit und Hochsaison und so ist es nicht verwunderlich, dass hier mehr (nicht asiatische) Touristen als in Vietnam oder China unterwegs sind. Nach etwa 10 km kommen wir an ein Schild, das auf eine Buddha Figur im Wald hinweist. Wir haben schon davon gehört und biegen ab. Einen Kilometer weiter, geht es in einen erstaunlich naturbelassenen Wald mit riesigen Bäumen und besagtem Buddha. Ein sehr schöner Ort, den man sich auf dieser Route nicht entgehen lassen sollte. Als nächstes steht der Besuch einer Kaffeeplantage auf dem Programm. Der Besitzer hat es geschafft, in so ziemlich jedem Reiseführer als „lohnendes Ziel“ erwähnt zu werden und so wollen wir uns dort auch einmal umsehen. Sein traditionelles Holzhaus steht etwas abseits am Rand einer Siedlung und alles sieht sehr gemütlich und sauber aus. Wir essen Mittag und trinken Eiskaffee. Es herrscht ein reges kommen und gehen. Scheinbar machen wirklich alle, die die sehr beliebte Bolaven Tour fahren, hier einen Zwischenstopp. Nach einer kurzen Führung durch seinen Garten und etwas Theorie zur Kaffeeherstellung, beschliessen wir hier zu übernachten. Auch eine Familie aus Holland mit zwei kleinen Kindern und eine Französin bleiben hier und so verbringen wir hier einen tollen Abend mit vielen Erzählungen aus unseren früheren Reisen. Es gibt noch viel zu sehen …

2 Comments

Add a Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert