28.11.2016 – 04.12.2016 von Hanoi nach Dong Hoi

Mit kräftigem Rückenwind und einigen Regentropfen geht es flache 550 km an der Küste entlang weiter Richtung Süden bis nach Dong Hoi.

28.11.2016 Hanoi – Ninh Binh

118 km / 127 hm

Heute geht es raus aus der Hauptstadt. Wir schlängeln uns durch den Verkehr und biegen irgendwann in ein Wohngebiet ab, das uns auf einen Damm führt. Hier oben hat man einen schönen Blick über die Landschaft. Wir fahren gemütlich den Fluss entlang. Anfangs auf einer Betonstrasse mit einigen Schlaglöchern die manchmal in Schotter übergeht und am Schluss zu einer Teerstrasse wird. Es geht an vielen Dörfern, Tempeln und Kirchen vorbei. Entlang der Strecke befinden sich einige Sandgruben und Kohlehalden die auch etwas staubig aufwirbeln, ausserdem viele Sägewerke und Holzverarbeitende Betriebe. Kurz vor unserem Zielort Ninh Binh treffen wir dann noch auf ein paar Strassenhändler die gegrillte Ratten anbieten. Frisch aus dem daneben fliessendem Gewässer. Der Anblick ist etwas seltsam und wir wollen dann doch lieber nicht probieren.

29.11.2016 Ninh Binh

30 km

In Ninh Binh ist nicht viel los. Eine ganz normale vietnamesische Stadt. Allerdings ist das Umland sehenswert. Etwa 10 km ausserhalb der Stadt liegen die Trang An Grotten. Diese Region wird auch als „trockene Halong Bucht“ bezeichnet. Die hohen und schroffen Kalksteinfelsen ragen hier nicht aus dem Meer, sondern stehen zwischen Reisfeldern an einem Fluss. Ab hier geht es mit einem kleinem Ruderboot weiter. Wir lassen uns durch die malerische Landschaft paddeln und dürfen immer wieder aussteigen um die am Wegrand liegenden Tempeln und Pagoden zu besichtigen. Die Fahrt mit dem Boot dauert etwa 2,5 Stunden und es geht auch durch einige Kalksteinfelsen hindurch, die schon mal Platzangst auslösen können. Anschliessend radeln wir noch ins nahe gelegene Bich Dong. Dort befinden sich an einem Berg eine Reihe von Pagoden aus dem 17. Jahrhundert. Über etliche Stufen gelangt man zum ersten Teil der Pagode die an einer Felswand liegt. Gleich links neben der Pagode ist ein kleiner Spalt in der Wand. Über diesen gelangt man ins innere der Höhle und hinter die Pagode. Dort führt ein schmaler Pfad weiter durch den Berg zu den höher gelegenen Heiligtümern und der Aussichtsterrasse. Vom oberen Tempel ist die Aussicht über die Landschaft mit den Karstfelsen grandios.

30.11.2016 Ninh Binh – Thanh Hoa

87 km / 86 hm

Mit kräftigem Rückenwind geht es weiter. Unser Ziel ist heute die Stadt Thanh Hoa. Es ist eine gute und wenig befahrene Teerstrasse, die vorbei an einigen Ortschaften und durch eine landwirtschaftlich geprägte Region führt. Hier ist gerade die Erdnussernte voll im Gange und es liegt auch dieser typisch nussige Geruch in der Luft.

01.12.2016 Thanh Hoa – Cua Lo

130 km / 210 hm

Leider haben wir hier von Thanh Hoa keine andere Möglichkeit als auf den Küstenhighway, der AH1, weiter Richtung Süden zu kommen. Auf der gut ausgebauten Strasse kommen wir mit weiterhin kräftigem Rückenwind schnell voran. Links und rechts des Highway ist alles zugebaut und man könnte meinen durch eine grosse Stadt zu fahren. Der Verkehr ist gar nicht so schlimm wie erwartet. Natürlich fahren hier viele LKW´s, Autos und sonstige diverse Fahrzeuge. Aber es ist kein dichter Verkehr und auch der landwirtschaftliche Ochsenkarren findet hier seine Fahrspur. Leider werden unterwegs auch immer wieder Vögel zum Kauf angeboten. Vom kleinen Singvogel bis hin zu Eulen und Greifvögel ist alles dabei. Scheinbar versuchen sie hier mit allem, was ihnen in die Netze fliegt, Geld zu machen. Ungefähr 15 Kilometer vor der Stadt Vinh verlassen wir den Highway Richtung Meer. Wir wollen nach Cua Lo einem kleinem Küstenort direkt am Meer mit unzähligen Hotel und einer Art Strandpromenade. Die Ortschaft wirkt wie ausgestorben und der Strand ist leider auch etwas verwahrlost, um es mal etwas milde auszudrücken. Wir werden von zwei Hotelportiers im grünen Anzug angesprochen und sollen doch in Ihrem Hotel übernachten. Nach ein bisschen verhandeln können wir zu unserem gewünschten Preis einchecken. Hier ist Nachsaison und irgendwie ist wahrscheinlich ausser uns niemand sonst in dem Ort. Die Suche nach einem Abendessen gestaltet sich daher schwierig. Wir laufen die Strasse auf und ab und irgendwann finden wir dann doch noch einen Laden, der den Ofen für uns noch einmal anschmeisst. Es gibt gebratenen Gemüsereis.

02.12.2016 Cua Lo – Ha Tinh

70 km / 93 hm

Da Cua Lo leider nicht der gewünschte Strandort ist, denn wir uns vorgestellt haben, fahren wir weiter. Als erstes in die Stadt Vinh. Hier machen wir in einer Bäckerei Frühstückspause und kaufen den halben Laden leer. Die Mädels hinter der Verkaufstheke freut es. Gestärkt fahren wir weiter. Diesmal können wir uns wieder auf einen kleinen Strasse am Meer entlang schlängeln.

03.12.2016 Ha Tinh – Dong Hoi

148 km / 324 hm

Es regnet und wir wollen aber trotzdem weiter. Also die Regensachen auspacken und los. Wir beschliessen den Highway zu nehmen, da wir dort vermutlich zu jeder Zeit ein Hotel finden würden und es schneller vorwärts geht. Nach ungefähr 2 1/2 Stunden nieselt es immer noch vor sich hin und wir brauchen jetzt mal eine Pause. In einem Kaffee am Wegrand machen wir einen Stopp und es gibt vietnamesischen Eiskaffee und einen Schokoladenkuchen. Unsere Schuhe sind klatsch nass und wir schwitzen unten den Regenjacken. Es hat um die 22 Grad. Wir wollen vielleicht noch 1 oder 2 Stunden fahren und dann in einem Hotel am Highway übernachten. So der Plan. Irgendwann hat es dann doch aufgehört zu regnen und langsam aber sicher werden unsere Sachen durch den Fahrtwind wieder trocken. Dong Hoi in 50 km wäre ein gutes Ziel aber wir haben bereits 100 km auf dem Tacho. Wir machen erst einmal bei einem Baguetteverkäufer Pause und stärken uns. Der Wetterbericht meldet leider für die nächsten Tage auch immer wieder Regen und wir wollen die trockene Phase nutzen um in die grössere Stadt zu kommen. Also radlen wir weiter. Am späten Nachmittag sind wir endlich in Dong Hoi und es war eine gute Entscheidung. Hier finden wir ein nettes Hotel und ein schickes Cafe, das von einer Deutschen betrieben wird. Ein schöner Platz um Pause zu machen.

04.12.2016 Dong Hoi

Die Stadt Dong Hoi befindet sich an der schmalsten Stelle Vietnams, das hier von der See bis zur Westgrenze nur 40 km misst. In Dong Hoi leben 130.000 Menschen. Wir machen hier Pause, schreiben unseren Reiseblog, wandern über den Fischmarkt, sitzen im Cafe und lassen ein paar Speichen von unserem Fahrrad reparieren.

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